Ausbildungen:
Fortbildungen:
„Neues entsteht nicht durch den Intellekt, sondern durch den Spielinstinkt, der aus innerer Notwendigkeit agiert.
Der kreative Geist spielt mit den Objekten, die er liebt.“ (C.G.Jung)
Ich bin 1975 geboren und seit meiner Kindheit von Pferden fasziniert. Heute glaube ich langsam einen Eindruck von der fantastischen, niemals endenden Reise bekommen zu haben,
auf den die Pferde mich im Alter von 11 Jahren eingeladen und kurzerhand mitgenommen haben. Tatsächlich ist auf dieser Reise nichts beständiger als der Wandel und ich bin immer
wieder fasziniert und gespannt, wohin es nach der nächsten Abzweigung weiter geht.
War es zu meinen Reitschulzeiten noch durchaus üblich, Pferde, zumindest die Schulpferde, in Ständern zu halten, so können weder meine Pferde noch ich uns heute noch vorstellen
wieder zur Boxenhaltung zurück zu kehren. Auf dem Hof Tüshaus in Dorsten Deuten leben meine beiden Pferde in einer von zwei Offenstallgruppen mit angeschlossenen Paddock-Trails.
Futter und Wasser sind dabei so auf dem Wegesystem verteilt, dass die Pferde deutlich mehr in Bewegung sind, als zum Beispiel in einer reinen Offenstallhaltung.
Mit der Ausbildung sieht es ähnlich aus. Ich war eine sehr ehrgeizige Reitschülerin, immer bemüht alle Hinweise meiner Reitlehrer von "setz dich hinten rein" bis "stell ihn/sie
mehr durch" umzusetzen. Ich habe zum Beispiel noch im Ohr, wie die Frau meines damaligen Ausbilders mir zu erklären versuchte, dass dieses Pferd, das ich damals besaß, unbedingt
mit Schlaufzügeln geritten werden müsse da es sonst "zu Stark" würde. Zum Glück hatte ich damals schon kein gutes Gefühl bei der Verwendung von solchen Hilfsmitteln und habe mich
erfolgreich widersetzt. Heute gruselt mich der bloße Gedanke daran und ich verwende selbstverständlich keinerlei Hilfszügel und verschnalle natürlich niemals eine Longe
direkt im Gebiss. Blasen an den Händen und Muskelkater vom ständigen Treiben der Pferde sind auch noch Erinnerungen an meine Jugend, die uns, zumindest in den Kreisen, in denen
ich aufgewachsen bin, früher völlig normal schienen, oder sogar ein Zeichen sein sollten, dass man "richtig" gearbeitet hatte, mich heute aber nur noch beschämen.
Irgendwann begann jedoch mein Vertrauen in die Reitlehre und meine Ausbilder zu zerfallen, gab es doch so einige Vorfälle, mir nach und nach die Augen geöffnet haben, sodass ich
begonnen habe zu hinterfragen. Mit dem Hinterfragen ist es so, dass das ganze Bild und das ganze Wissen, das man so lange aufgebaut hat, plötzlich wie ein Kartenhaus
zusammenfällt, wenn du eine einzige Karte herausziehst. Es war keine leichte Zeit für mich alles in Frage zu stellen und die Konsequenzen daraus zu ziehen und es hat mich zu
Beginn sogar einige Freundschaften gekostet und dazu geführt, dass ein Stallwechsel unumgänglich war. Rückblickend kann ich sagen, dass ich fast 10 Jahre benötigt habe, um
mich von all den Glaubenssätzen auf der mentalen Ebene und den Festigkeiten auf der körperlichen Ebene zu trennen um wirkliche Leichtigkeit auf dem Pferd und in der Bodenarbeit
und einen wirklich partnerschaftlichen Umgang mit den Pferden zu kultivieren. Die Arbeit daran ist nun leider auch nie abgeschlossen. Immer wieder mal beobachte ich, wie ein
hartnäckiger Glaubenssatz sich aus dem Unterbewusstsein meldet und mein Handeln beeinflusst. Die Rückmeldung der Pferde und ein "in den Körper spüren" helfen mir dann dabei das
Muster aufzulösen. Das schöne daran ist, dass ich nie aufhöre, von den Pferden zu lernen.
Mit der Légèreté habe ich einen Reitstil gefunden, nach dem ich mit gutem Gewissen meine Pferde ausbilde, und den ich gerne an meine Schüler vermittle. Über das Natural
Horsemanship und die Arbeit mit dem pferdegestützten Erfahrungslernen nach Linda Kohanov und Carol Roush habe ich eine sehr tiefe und direkte Verbindung zu den
Pferden gefunden. Bei meiner Arbeit habe ich gelernt, dass die Pferde sich sehr wünschen mit uns Menschen zusammen zu sein und dabei, so wie jedes andere Lebewesen,
als Individuum wahrgenommen zu werden. Als Gegenleistung bieten sie uns ihr unendliches Wissen, ihre Liebe und ihr Vertrauen.
Durch meine vielseitige Ausbildung habe ich einen guten Blick für das Große und Ganze. Ich bemühe mich das Pferd, seine Menschen und sein Umfeld als eine Einheit zu betrachten und
gemeinsam mit dir Lösungsansätze zu erarbeiten, die für alle Beteiligten gut und umsetzbar sind. Oft sind es schon kleinen Veränderungen, die langfristig Großes bewirken.
Ich wünsche mir, dass die Gemeinschaft derer, die wirklich partnerschaftlich mit ihren Pferden umgehen, leben, und den Wandel zugunsten der Pferde vorantreiben, immer größer
wird und setze mich dafür ein, mein Wissen und meine Erfahrungen in diesem Sinne weiter zu geben.
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